Tempelhofer Feld und Zweckentfremdung von Wohnraum

Mit Grünflächen lässt sich kaum Geld verdienen. Die Diskussionen um das Tempelhofer Feld schrauben sich monatlich in neue Dimensionen.
Eine Bibliothek, neuer Wohnraum (natürlich nur Eigentumswohnungen), Industrie und Gewerbe, die Liste ist lang und die Freifläche schwindet! Mit Frei- und Erholungfläche lässt sich eben kein Geld verdienen. Und Geld verdienen möchten Sie ALLE! Die großen Investoren, riesige Baufirmen und natürlich auch unsere ach so geliebten Politiker.


Ein Denkmal für unseren Partygott Wowereit könnte die geplante neue Zentral- und Landesbibliothek auf dem Tempelhofer Feld darstellen. Sie soll die Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg und die Stadt- und Senatsbibliothek in Mitte ersetzen. Voraussichtlich 260 Millionen Euro soll die neue Zentral- und Landesbibliothek kosten. Diese Kosten werden sich, wie bei fast allen Bauvorhaben, am Ende auf einige Millionen mehr belaufen.
Fragen wir doch die Berliner, ob sie diese neue Bibliothek für notwendig erachten und bereit sind, dafür Etat-Gelder zu opfern, wo diese womöglich wieder im Bildungsektor fehlen?! 

Die durch dieses neue Bauvorhaben freiwerdenden Gebäude im Zentrum Berlins bieten dann natürlich wieder eine neue Möglichkeit, teuren Eigentumswohnraum an Investoren zu veräußern.



Wohnraummangel aufgrund von Zweckentfremdung


Seit 2002 wächst die Bewegung der "Touristenwohnungen statt Dauermieter" stetig an.
Da 2002 kein bezahlbarer Wohnraummangel vorherrschte, wurden die Bestimmungen für die Zweckentfremdung von Wohnraum gelockert. Inzwischen sind bezahlbare Wohnungen wieder akute Mangelware. Bis der Senat darauf reagiert und die Regelungen zur Zweckentfremdung wieder verschärft, wird sich wohl das bisherige Stadtbild gänzlich zum Negativen verschoben haben!


Stimmen werden laut, es muss gebaut werden, damit wieder neuer bezahlbarer Wohnraum entstehen kann. Aber mal im Ernst, wer will denn günstige Wohnungen bauen und anbieten? Günstig und bezahlbar war gestern. Heute heisst es: wohnen kostet und zwar von "Otto Normal" ungefähr 35-45 Prozent des Einkommens. Bei den  momentanen Tendenzen werden sich diese Verhältnisse noch deutlich steigern. Mieten steigen und Löhne stagnieren!
In Berlin stiegen die Mieten zwischen 2002 und 2006 am stärksten, nämlich um 9,5 Prozent.

Nach Angaben des Immobilien-Marktforschungsinstituts Empirica steigen die Mieten in Deutschland enorm. Im Durchschnitt ermittelte das Marktforschungsinstitut 3,4 % Mietsteigerung im Vergleich zum Vorjahr. Vereinzelt gibt es Städte, die sogar deutlich höhere Mietaufschläge verzeichnen. In Frankfurt betragen die Mietaufschläge 7 %. Berlin ist mit 14 % der Spitzenreiter. Düsseldorf mit 13 % sowie Köln und Bonn mit jeweils 12 % sind weitere nennenswerte Großstädte. 

In den nächsten Jahren werden wir diese Tendenzen noch deutlicher zu spüren bekommen. 
Weiterhin heißt es : Anschnallen, festhalten und durchhalten.





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